Kommentar zum "Logistikstandort Worms"

Von der Firma Peter Hempt Internationale Tankcontainer Transporte & Service, Langgewann 56, 85 Beschäftigte, ansässig seit Okt. 1999 in Worms.

Erschienen im "Wormser Wochenblatt", Ausgabe vom 25.09.2002

Mit großem Interesse beobachtet die Firma Hempt seit Jahren das Wirtschaftswachstum in Worms. Wir kennen alle zu genüge, Nachrichten aus der Presse über Einsparungen oder Entlassungen. Auch die Stadt Worms ist da keine Ausnahme. Nach Meinung der Firma Hempt ist die Größe dieser Auswirkungen für Worms nicht nachvollziehbar.    
Dabei bietet der Standort Worms alles, was zu einer gesunden Infrastruktur gehört:
 

  • Verkehrsträger Straße: A 61 / B9 mit Anbindung A5 - A6
  • Verkehrsträger Schiene: Hafenbahn
  • Verkehrsträger Wasser: Rhein


Zudem hat eine Standortanalyse ergeben, dass sich der zentralste Punkt innerhalb Europas zwischen Mannheim und Darmstadt befindet.
Die Firma Hempt ist ein großer Befürworter für den kombinierten Verkehr.  Erster Schritt in die richtige Richtung war es, dass die Stadt mit Hilfe vom "Amt für Wirtschaftsförderung" den Ausbau der Krananlagen der Firma Rhenania in Worms ermöglicht hat.  Das Löschen von Schiffen in Worms ist somit gegeben. Bedenken muss man hierbei, dass täglich Schiffe an Worms vorbei fahren und in Ludwigshafen/Mannheim anlegen, um dort gelöscht zu werden. Von dort wird dann wieder ein großer Teil der Güter über den LKW von Ludwigshafen/Mannheim zurück nach Worms transportiert.  Zur Straßeninfrastruktur der Stadt Worms, wäre zu erwähnen, dass man dringend über die Ausbaustrecke vom Zubringer A 61, (die das Industriegebiet Nord 2 verbindet und die B 9 um einiges entlasten würde) zur Hernsheimer Landstr fertig stellen müsste. Dieser Ausbau wäre sinnvoll und müsste schnellstens erfolgen, da ab dem 01.01.2004 die Europäische Osterweiterung in Kraft tritt. Die Experten rechnen mit einem LKW Wachstumsanstieg auf Deutschlands Autobahnen um bis zu 80 %. Nach neusten Bekanntmachungen plant die Stadt jedoch den Ausbau für 2007.
Was aus der Sicht der Unternehmen nicht genügend Beachtung findet, ist die Tatsache, dass einer der ökologischsten Verkehrsträger überhaupt, die "Schiene" in Worms völlig außer acht gelassen wird. Sie ist für jede Industrie, vor allem die chemische Industrie in Worms, ein wertvoller Bestandteil.

Um den Standort der ansässigen Industriebetriebe in Worms auch in Zukunft zu gewährleisten, sollten sich die Vertreter der Stadt Worms mit den zuständigen Abgeordneten von Bund und Länder zusammensetzten.  Hier wäre eine Prüfung der finanziellen Zuschüssen für den kombinierten Verkehr, nötig um damit den Mittelstand in Worms zu unterstützen.

Das Potential in Worms ist noch lange nicht ausgeschöpft. Den Anschluss auf dem fahrenden Zug, dürfen wir auf keinem Fall verpassen.
Anlässlich dieser Thematik fand vor einigen Tagen ein Gespräch mit dem SPD abgeordneten Herrn Klaus Hagemann(MdB) mit den Herren Peter Hempt und Enrico Finelli in den Räumlichkeiten der Firma Hempt statt. Herr Hagemann konnte sich bei dieser Gelegenheit vor Ort ein Bild über die Zustände verschaffen.
Eines der Themen beinhaltete, die chemischen Industriebetriebe in Worms konkurrenzfähiger zu gestalten. Hier wurde angeregt, ein "funktionierendes" Schienengleisterminal in Worms zu errichten.  Derzeit ist die Firma Hempt in Gesprächen mit verschiedenen Vertretern wie Stadt, Bund Genehmigungsbehörden, die zur Realisierung solcher Bauvorhaben verantwortlich sind.   Dadurch können, je nach Bauart des Terminals, Züge, die täglich nach Ludwigshafen / Mannheim mit Tank-Containern fahren in Worms umgeschlagen und JiT (Just in Time) in die umliegenden chemischen Industriegebiete abgeliefert werden.
Die dadurch eingesparten Gelder, könnten dann in neue Investitionen wie z.B.Arbeitsplätze etc. einfließen. Damit wäre ein großer Schritt in punkto Standortsicherung/Logistik Worms erreicht.